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Menschlichkeit Moral und Anwälte (Schutt, Waetke)

Dieses Thema im Forum 'Exklusive Themen' wurde von Alpha gestartet, 23 April 2009.

  1. Alpha

    Alpha Administrator Staff Member

    Vor kurzen berichtete Gulli.com von einer Abmahnung der Kanzlei Schutt, Waetke gegen einen P2P Nutzer der den Sagenhaften Streitwert von 60.000.- Euro hat.

    Alleine die Anwalts und Gerichtskosten können sich für den Abgemahnten auf bis zu 8000.- Euro belaufen.
    Das an sich ist schon eine Frechheit aber noch nicht wirklich tragisch.
    Tragisch wird die Geschichte erst durch die Stellungnahme der Kanzlei Schutt, Waetke die eine Realitäts-Fremdheit und Unmenschlichkeit sondergleichen offenbart.

    Zuerst zu den Fakten.
    Ein User hat wohl ein Programm gedownloadet (und natürlich war es zugleich im shared Ordner also zum Upload bereitgestellt) das einen Verkaufspreis von ca. 4000.- Euro hat.

    Das ist natürlich falsch verboten und dumm obendrein.

    Dafür verlangt die Kanzlei für ihre Mandantin € 6000.- Schadensersatz.
    Somit kommen auf den User möglicherweise € 14.000.- Kosten zu.

    In der Stellungnahme von Schutt, Waetke wird lediglich darauf verwiesen das alles im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten und im Sinne der Mandantin geschieht.
    Und genau das ist das Realitätsfremde und schon fast abartig unmoralische an der Einstellung der Kanzlei.

    Mit keinen Wort wird auf die finanzielle Situation und die damit verbundene Verhältnismäßigkeit eingegangen.
    Das Instrument der Abmahnung erlaubt auch deswegen so hohe Kosten weil der Gesetzgeber die Kosten auch als kleine Strafe und Abschreckung sieht.
    Nur das das Instrument der Abmahnung ursprünglich für Streitereien zwischen Firmen gedacht wahren und nicht zur Anwendung an Privatpersonen.

    Für Firmen (auch Kleinbetriebe) die meist mehrer tausend >Euro Gewinn pro Monat haben (Zumindest im Bundesdurchschnitt) währen die 14.000 Euro Kosten wohl tragbar und würden in den meisten Fällen nicht Existenz bedrohend sein.

    Aber wie sollte zum Beispiel eine vierköpfige Familie die von Harz 4 Lebt und vill. € 50.- pro Monat noch entbehren könnte ohne ihre Existenz zu gefährden mit € 14.000.- Kosten fertig werden?
    Abgesehen davon wird sich bei € 14.000.- Kosten wohl keine Ratenzahlung von € 50.- vereinbaren lassen was das logischerweise wohl zu Pfändung und der Abgabe einer "Eidesstattlichen Versicherung" (Offenbarungseid) führt.
    Und dies hat in der Regel Existenzbedrohende Auswirkungen.

    Der Gesetzgeber hat die Kosten für Abmahnungen sicher nicht dafür gedacht um ganze Existenzen zu vernichten.

    Es ist verflucht noch mal die menschliche und Moralische Verpflichtung einer Anwaltskanzlei den willen des Gesetzgebers zu berücksichtigen und die Verhältnismäßigkeit zu wahren indem sie auf die Mandantin einwirkt oder im Zweifel die Mandantin nicht vertritt.

    Es hat den Anschein das es der Kanzlei völlig egal ist ob sie Existenzen vernichtet oder nicht das zeigt zumindest die Stellungnahme der Kanzlei die mit keinem Wort darauf eingeht ob sie die Finanzielle Situation des Abgemahnten berücksichtigen wird.

    Ein solches Vorgehen ist eines jeden Menschen und besonders einen gebildeten Menschen (Davon sollte man bei Anwälten ausgehen können) mehr als unwürdig ja mehr noch es ist unmenschlich und verabscheuungswürdig.

    Ich bin mir sicher das niemand in der Kanzlei Schutt, Waetke auch nur in der Lage ist sich in die Situation einer Abgemahnten Familie zu Versetzen die von Harz 4 leben muss.

    Deswegen ein Verständnis beispiel nur für die Kanzlei Schutt, Waetke.
    Würde ihr schöner Porsche verschrottet werden nur weil sie unerlaubt im Halteverbot gestanden haben so würden sie toben kreischen und die wände hochgehen und jeder würde ihnen Beipflichten das es unverhältnismäßig ist ihr Auto zu Verschrotten nur weil sie im Halteverbot geparkt haben.

    Aber Aber liebe Kanzlei Schutt, Waetke!
    Die Harz 4 Familie müsste weit länger am Rande des Existenzminimums leben um die € 14.000.- Aufzubringen die durch ihre Abmahnung entstehen könnten als sie um sich einen neuen Porsche zu kaufen.

    Ihre Abmahnung liebe Kanzlei Schutt, Waetke ist weit Unverhältnismäßiger als würde man Ihren Porsche wegen eines Parkverbotes verschrotten.

    Aber um Menschlich zu handeln und Verhältnismäßigkeit zu wahren bedarf es einer zumindest grundlegenden Moralischen Einstellung und die Zeigen sie Liebe Kanzlei Schutt, Waetke in diesen Fall wo?

    Das lächerlichste sind jedoch die € 6000.- Schadensersatz die Gefordert werden.
    Unter anderem rechtfertigt die Kanzlei die Summe mit Sätzen wie
    " Wir reden hier von einer Lizenz zum weltweiten kostenlosen Downloadangebot im Internet. Diese Lizenz würde zu einem Millionenbetrag verkauft."

    Das ist dermaßen lächerlich und realitätsfern das man sich fragen muss ob das ganze ein verspäteter Aprilscherz ist.

    Betrachten wir die Fakten.
    Der User hat eine Software gedownloadet und die auch in seinem Shared Ordner zum Upload angeboten.

    Schadensersatz kann aber nur für einen Tatsächlich geforderten Schaden verlangt werden.

    Und der beträgt vill. € 100.- wenn man davon ausgeht das der User das Programm vill. 1-2 Monate genutzt hat und nach erhalt der Abmahnung sicher gelöscht hat.
    € 100.- ist in etwa der Betrag den der User gezahlt hätte wenn er die Software in Miete über eine Drittfirma genutzt hätte.

    Das die Kanzlei auch nur einen Einzigen Upload nachweisen kann ist unwahrscheinlich auch das überhaupt ein Vollständiger Upload stattgefunden hat ist unwahrscheinlich etwas auch das realitätsferne Beispiel der "Millionen Euro Lizenz" der Kanzlei ad absurdum führt da Lizenzkosten nach menschlichem Verständnis auch eine Ausnutzung der Lizenz voraussetzen.

    In dem Sinne liebe Kanzlei Schutt, Waetke
    Schande über sie wegen ihres unmenschlichen realitätsfernen verhalten das zeigt das es ihnen wohl völlig egal ist ob sie Existenzen zerstören oder nicht.

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